
Die Ausstellung „Im Namen des Volkes!? – §175 im Wandel der Zeit“ des Centrum Schwule Geschichte Köln konnten wird vom 25. März bis zum 7. Mai 2020 in der VHS Bielefeld zeigen. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte antihomosexueller Gesetzgebung in Deutschland. Dabei werden die Grundlinien der historischen Entwicklung immer wieder auf das Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens heruntergebrochen. Die Veranstaltung setzte damit erste Marken für eine umfassende Aufarbeitung der LSBT*IQ-Geschichte des größten und bevölkerungsreichsten Bundeslandes, die immer noch ausstand.
Die §§ 175/175a RStGB/StGB waren das am stärksten sichtbare und wirksame staatliche Repressionsinstrument gegenüber gleichgeschlechtlichem Leben, mit Auswirkungen auf trans- und intersexuelle Menschen. Die Kenntnis seiner Geschichte ist daher für alle Buchstaben aus dem Kürzel LSBT*IQ relevant. Im Jubel über die Ehe für alle, die Erweiterung der Eintragung ins Geburtenregister um die Option „divers“ und angesichts der Feierlaune zum 50jährigen Stonewall-Jubiläum 2019 war das Bewusstsein dieser Relevanz zuletzt in den Hintergrund getreten. Hier setzte die Ausstellung einen bewussten Kontrapunkt.